Das chinesische Zeichen für Krise = Gefahr & Chance
Oder auch: Wie Lost du in Translation bist, ist Einstellungssache
Vicky öffnet zaghaft die Tür von Xavier – “Tut mir leid Schatz, ich wollte dich nicht kränken – ich weiß auch nicht, wie wir jetzt uns schon wieder so verrennen konnten…”
Xavier sitzt sichtlich angefressen vor seinem Laptop und hackt in die Tasten: “Well, you did. Und jetzt lass mich erstmal eine Weile in Ruhe.”
Vicky zieht sich zurück, ratlos, wie sie mit der Situation umgehen soll. Seit drei Jahren sind die beiden ein Paar. Zuerst war es eine Fernbeziehung zwischen Buenos Aires und Berlin und es lief zu 95% harmonisch ab. Seit Xavier aber vor vier Monaten einen Job in Berlin gefunden hat und bei Vicky wohnt, fliegen ständig die Fetzen. Es ist, als ob sie auf einmal eine andere Sprache sprechen – keiner meint es je böse, aber ständig ist einer von Beiden wegen etwas, das der Andere getan oder gesagt hat, beleidigt. Gerade eben ist Xavier regelrecht explodiert, als Vicky nur erwähnt hat, dass sie nächste Woche einen alten Schulfreund treffen will. “Ich meine, er weiß doch, dass ich Benny nicht attraktiv finde – die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein – warum muss er jedes Mal so ein Eifersuchtsdrama abziehen?”, heult sie ihrer Freundin und Arbeitskollegin Miri ins Telefon.
Auf Miris Anstoß hin schnappt sich Vicky ihr Fahrrad und fährt nochmal ins Büro, obwohl heute eigentlich Homeoffice-Tag ist. Ein bisschen räumliche Trennung wirkt meistens ganz gut – dann kühlen die Gemüter ab. Dort angekommen begrüßt Miri sie schon aufgeregt:
“Halt dich fest, Vicky! Wir zwei haben gerade ein gemeinsames Projekt aufgetragen bekommen. Superspannend, aber ich habe keinen blassen Schimmer, wie wir das mit den zur Verfügung stehenden Mitteln hinbekommen sollen. Aber zwei Chaoten wie wir ergänzen sich ja vielleicht ganz gut dabei.”
Vicky: “Sehr gut! Ablenkung ist genau das, was ich gerade brauche! Schieß los, worum geht’s?”
Miri: Also, du weißt ja, dass wir im nächsten halben Jahr unsere Buchhaltung und Customer Service nach Rumänien auslagern werden? Und dass die dafür vorgesehenen MitarbeiterInnen, um den Kick-Off da drüben anzustoßen und den neuen Standort zu leiten, mittlerweile schon feststehen? Wir zwei Hübschen dürfen uns jetzt überlegen, wie wir von hier aus den Umzug und den ganzen Transformationsprozess möglichst smooth über die Bühne bringen.”
Vicky: “Äh warte mal – ne Relocation ist ein riesiges Mammutprojekt – wie sollen wir beide allein das bitte stemmen?”
Miri: “Calma te – die Logistik ist nicht unser Thema – wir müssen uns nur um den Kulturwandel, der da bevorsteht, kümmern. Also quasi darum, dass die alten und neuen Kollegen da drüben sich beim Neu-Zusammensetzen des Teams nicht direkt die Köpfe einschlagen aufgrund von kulturellen Differenzen, unterschiedlichen Arbeitsmethoden, etc. Wobei – wenn ich mir deine und Xaviers Probleme so anhöre, hat man da vielleicht den Bock zum Gärtner gemacht.”
Vicky: “Sehr witzig Miri… Und wieviel Kapazität und Ressourcen kriegen wir dafür?” mault Vicky.
Miri: “Naja, wie immer. Kosten solls am besten nix und vom Tagesgeschäft solls auch nicht ablenken – die Betroffenen sind mit Vorbereitungen beschäftigt genug, wir können ihnen jetzt nicht noch ewige interkulturelle Personalentwicklungs-Workshops aufhalsen.”
Vicky: “Na großartig – Immerhin kann ich dann auf Firmenkosten auch an der Lösung meiner interkulturellen Beziehungsprobleme arbeiten, vielleicht hab ich ja einmal im Leben Glück und es ergeben sich daraus Synergien” lacht sie zynisch.
Nachdem sie den Rest des Tages mit Meetings und administrativen Dingen beschäftigt war, hatte Vicky kaum Gelegenheit, über das neue Projekt oder ihren Streit mit Xavier nachzudenken. Das Schlimmste erwartend schließt sie die Wohnungstür auf und findet einen quietschvergnügten Xavier vor. “Hola, mi amor – ich mache gerade Pfannkuchen, magst du auch welche?”
Vicky: “Hä? Hat man dich ausgetauscht? War hier vorhin nicht noch 7 Tage Regenwetter-Stimmung? Was ist passiert?”
Xavier: “Ich konnte mich nach dem Streit nicht mehr konzentrieren und hab José angerufen. Der hat ja mit Ekaterina immer wieder das gleiche Thema wie wir beide. Und er hat mir einen Youtube-Kanal empfohlen. Da spricht ein Argentinier über seine Probleme, die er hatte, als er vor 7 Jahren nach Deutschland gekommen ist. Also über all die kulturellen Differenzen, die es da immer wieder gibt. Sind immer so 5-7 Minuten Videos – das ist perfekt für jemanden mit meiner Goldfish-Attentionspan. Und das Thema Eifersucht habe ich auch gleich gefunden. Er sagt, dass ihr Deutschen das als Zeichen von fehlendem Vertrauen seht und euch Vertrauen aber sehr wichtig ist. Siehst du? Und für mich ist fehlende Eifersucht ein Zeichen von “Ist mir egal was du machst, weil du bist mir egal.” Dieser Nacho hat bis jetzt 135 Videos hochgeladen – wenn ich damit durch bin, bin ich Profi in “Dating a German” 😊 Jetzt musst nur noch du das gleiche für Argentinisch finden and we’re good…”
Vicky: “Mensch Xavier – wie dämlich ich manchmal bin. Tut mir leid, dass ich da so oft so unsensibel bin und nur aus meiner kulturellen Perspektive raus denke. Du bemühst dich so, alles richtig zu machen – auch dass du diese Recherche jetzt gemacht hast, zeigt so viel Eigeninitiative – Danke! Das sehe ich nicht als selbstverständlich!”
Xavier: “Naja – war ja eigentlich eher als kurze Pause vom Arbeiten gedacht”, gibt er sich betont Macho-lässig.
Doch das ist Vickys Stichwort. Wenn Xavier ganz nebenher durch diese Form von Berieselung auf Youtube lernen kann, wie unterschiedlich seine Kultur und meine Kultur kommunizieren… Dann müsste sich das doch irgendwie auch auf unser Ungarn-Projekt ummünzen lassen. Halt in privater Form, in einer eigenen App oder so, nicht öffentlich auf Youtube.
Vicky: “Liebling du bist genial! Du hast mich auf eine mega Idee gebracht! Ich probier gleich deine Pfannkuchen aber lass mich ganz kurz Miri anrufen – das könnte der Durchbruch für unser Projekt sein…”
“Ha! Miri – rate mal wessen vermeintliches Kommunikations-Handicap uns gerade die Lösung für Ungarn eingebracht hat! Montag erzähl ich dir mehr, aber es steht 1:0 für Team Germa-tinien”
Xavier: “Ihr Deutschen und euer Fokus auf Arbeit 24/7… Da kann ich noch so viele Videos anschauen, das will ich gar nicht verstehen.”
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