Herausforderungen der agilen Arbeit

Agiles Arbeiten ist nicht immer ganz einfach. „Du musst dich verändern“ tönt es aus den verschiedenen Ecken. Doch, dass das vielleicht nicht immer so schnell geht, vergessen die meisten. Mit diesem Artikel wollen wir das Thema Herausforderungen der agilen Arbeit einmal etwas genauer betrachten.

Agiles Arbeiten birgt unterschiedliche Herausforderungen je nach Position

Der Marktdruck wächst, das Tempo der Veränderungen erhöht sich. Der Wechsel von einer klassischen Arbeitsweise hin zum Agilen ist gespickt von Herausforderungen. Verschiedene Positionen sind mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. So widmen wir uns systematisch verschiedenen Ebenen und deren Herausforderungen:

  • Herausforderungen des Unternehmens
  • Herausforderungen der Führungskräfte
  • Herausforderungen der Mitarbeiter
  • Weitere Stolpersteine im Agilen
    (Verlinkung mit der jeweiligen H2)

Zuvor geben wir nochmal einen Überblick was sich alles ändert, wenn auf einmal agil gearbeitet wird. Was hat es mit der agilen Transformation auf sich?

Die agile Arbeitsweise bringt neue Aufgaben mit sich

Mit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sie geschlagen: die Agilitäts-Stunde. Viele Unternehmen wollen und müssen sich anpassen und springen auch mit auf die Agilitätswelle, um auf dem sich schnell verändernden Markt mithalten zu können. Im Vergleich zum klassischen althergebrachten Arbeitsstil bringt das einige Veränderungen mit sich:

  1. Einführung eines neuen agilen Mindsets
    Die Einführung von Agilität bringt nicht nur einen anderen Arbeitsstil mit sich, sondern vielmehr muss sich ein ganzes Mindset ändern. Es gilt agile Werte und Prinzipien im Unternehmen und in den Köpfen der Mitarbeiter zu verankern und zu leben. Oftmals muss die gesamte Unternehmenskultur umgekrempelt und neu aufgesetzt werden.
  2. Die Hierarchien werden flacher 
    Das neue Mindset bringt ein Umdenken des Führungsverständnis´ mit sich. Führung heißt nun nicht mehr, dass dem Mitarbeiter gesagt wird, was zu tun ist, sondern, dass jeder Mitarbeiter größtenteils selbstständig und eigeninitiativ seine Aufgaben bestimmt. Führungskräfte nehmen nun eine coachende Haltung ein. Sie stehen dem Mitarbeiter beiseite und versuchen mögliche Hindernisse aus dem Weg zu schaffen, um reibungsloses Arbeiten zu ermöglichen.
  3. Vom Einzelkämpfertum zu Teamwork
    Agiles Arbeiten besticht zu großen Teilen durch die Selbstorganisation des Teams. Man entscheidet gemeinsam als Team, nach dem sogenannten Pull-Prinzip, wer welche Aufgabe erledigt. So kann jeder nach seinen Stärken wählen und hebt damit die Gesamtqualität des Produktes enorm. Jedes Teammitglied trägt somit spürbar zum Gesamtergebnis bei.
  4. Verantwortung und Eigeninitiative sind gefragt 
    Neu und vielleicht auch etwas ungewohnt für die ein oder andere Person ist daher, der hohe Grad an Eigenverantwortung. Aufgrund der hohen vorherrschenden Transparenz, weiß jeder was es zu erledigen gibt, aber muss demnach auch eigenverantwortlich handeln. Selbstorganisation und Teamwork bringen auch Verantwortung mit sich. Jeder ist für die Zielerreichung des Teams zuständig.

Dieser Auszug an Veränderungen von einer klassischen hin zu einer agilen Arbeitsweise lässt vermuten, dass dies einige Herausforderungen bei einer Transformation mit sich bringt…

Agile Transformation: Eine Herausforderung für das gesamte Unternehmen

Je nach Unternehmensgröße kann eine agile Transformation unterschiedlich verlaufen. Häufig ist es so, dass sich kleine Unternehmen wie z. B. Start-Ups relativ leicht tun mit einer agilen Arbeitsweise, wohingegen größere Unternehmen sich oft schwerer tun, da sie noch hierarchischer denken und handeln.

  • Ein häufiger Stolperstein im Zuge der agilen Transformation, ist das noch nicht vorhandene Mindset. Häufig legen Unternehmen zu schnell los, verbrennen somit Ressourcen und erleben Enttäuschungen.

TIPP:  Ein Kulturwandel dauert seine Zeit und sollte schrittweise erfolgen, bestenfalls sogar professionell begleitet werden. Lieber startet man im Kleinen und lernt schnell dazu, als zu groß zu starten.

Herausforderungen der Führungskräfte (Verlinkung Blogartikel: agiles Führen)

Wie sieht es nun mit den Führungskräften aus, welchen Herausforderungen blicken Sie entgegen? Wie eingangs beschrieben verändern sich in der agilen Arbeitsweise nicht die Positionen, sondern das Verständnis der jeweiligen Position. Für eine Führungskraft bedeutet das meistens, dass sie lernen muss loszulassen.

  • Häufig fühlt sich eine agile Transformation für eine Führungskraft an wie die Zügel aus der Hand geben. Plötzlich entscheidet das Team über die Verteilung der Aufgaben und die Führungskraft könnte sich entmachtet fühlen.

TIPP:  Halten Sie sich vor Augen, dass Sie dem Team mehr Verantwortung geben und somit zur Mitarbeiterzufriedenheit beitragen. Wer zufrieden ist, arbeitet in der Regel auch motivierter. Das Vertrauen ins Team wird reifen und Sie genießen auch Ihre Freiheit, denn so können Sie sich auf andere Aufgaben konzentrieren.

  • Mit dem agilen Wandel kommt auch eine weitere Aufgabe hinzu: Das Einnehmen einer coachenden und begleitenden Haltung. Gerade für sehr dominante und hierarchisch denkende Führungskräfte mag sich das als schwer umsetzbar erweisen.

TIPP:  Bestenfalls suchen Sie sich selbst einen Coach oder Sparringspartner, um zu erleben wie gut es sich anfühlen kann, Menschen auf ihrem Weg zu ihren eigenen Lösungen zu begleiten und sie zu befähigen. Es lohnt sich hier bei sich selbst anzufangen. Zudem macht bekanntermaßen Übung den Meister 😊

Herausforderungen der Mitarbeiter

Auch für die Mitarbeiter ist es ein großer Umbruch. Gerade die vielen neuen Begrifflichkeiten, die auf einen einprasseln, können anfangs für große Verwirrung sorgen. Insbesondere sind es aber folgende Stolpersteine, die Mitarbeitern zu Beginn häufig Schwierigkeiten bereiten:

  • Das Pull-Prinzip besagt, dass sich jeder die Aufgabe nehmen kann, die er meint, am besten bewältigen zu können. Gesagt, getan. Oft ist es aber doch mit mehr Verantwortung verbunden, sich selbstständig für eine Aufgabe zu verpflichten. Viele können gerade am Anfang gar nicht mit so viel neugewonnener Freiheit und der einhergehenden Verantwortung umgehen.

TIPP:  Hier lautet die Devise: Ruhig bleiben! Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Gerade in einer agilen Kultur sollten auch Fehler erlaubt sein. Denn nur aus Fehlern lernt man und somit kann der Druck, der durch Verantwortung entstehen mag, gar nicht erst aufkommen. Fehler sind erlaubt!

  • Die vielen Meetings, in denen es immer wieder um Absprachen und Feedback geben geht, und die dadurch entstehende hohe Transparenz unter einander, können sich für den ein oder anderen Mitarbeiter eher wie eine Kontrollinstanz anfühlen.

TIPP:  Hierbei kann der Teamgedanke helfen. Denken Sie immer wieder an die positiven Effekte von Feedback (klar, auch das Annehmen muss geübt sein) und welche Auswirkungen das auf das Endprodukt des Teams hat. Sie haben ein Team im Rücken und sind nicht alleine verantwortlich oder müssen zeigen was Sie alleine geschafft oder nicht geschafft haben. Das zielt an der agilen Denkweise vorbei.

Weitere Stolpersteine im Agilen

Welche weiteren Herausforderungen können bei einer agilen Transformation noch auftreten?

  • Prinzipiell hat agiles Arbeiten den Ruf schneller zu sein als konventionelles Arbeiten. Dennoch kann es gerade am Anfang durch viele Meetings und Feedbackschleifen langsamer zu gehen und sich „ausbremsend“ anfühlen.

TIPP:  Natürlich bedeutet ein Umlernprozess am Anfang einen Verlust an Geschwindigkeit, da man schließlich noch keine Routine entwickelt hat. Aber auch hier gilt, Geduld und dranbleiben, denn schon bald werden Sie sehen, dass agiles Arbeiten zu Höchstleistungen befähigt.

  • Bei der schrittweisen Einführung von Agilität gibt es häufig Pilotprojektteams, welche bereits agil arbeiten und andere, die noch konventionell arbeiten. Manchmal entsteht hier ungünstiger Flurfunk. Gerade die Häufigkeit der Meetings wird von außen oft belächelt, da ja nicht bekannt ist, was agiles arbeiten überhaupt bedeutet und mit sich bringt.

TIPP:  Egal ob Sie sich im Team „agil“ oder Team „konventionell“ befinden, Kommunikation und (Wissens-)Austausch trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen und Verständnis zu generieren.

  • Die vielen Begrifflichkeiten und Methoden in der agilen Arbeit können manchmal sehr verwirrend sein. Gerade wenn man sich an viele neue Regeln halten muss, wirkt es oftmals sehr engstirnig oder kann sich manchmal gar zwanghaft anfühlen.

TIPP: Wenn eine Regel für Sie wirklich nicht funktioniert, dann verändern Sie es! Nichts ist im Agilen in Stein gemeißelt. Wenn das agile Mindset erstmal verankert ist, sind die Methoden zwar wichtig, aber zweitrangig.

Fazit

Ausprobieren lautet die Devise: transparent sein, offen kommunizieren, sich aber wagemutig in das neue Abenteuer werfen und im agilen Strom mitschwimmen – man hat ja schließlich nur zu gewinnen und zwar vor allem an Freiheit und Selbstbestimmtheit 😊

Wenn Sie hierbei noch Unterstützung benötigen, dann melden Sie sich gerne bei uns. Zudem bietet unsere eigens entwickelte ChApp hierzu eine ganze Kampagne, die sich ausschließlich mit den Herausforderungen im Agilen beschäftigt. Informieren Sie sich gerne über unser Angebot, die ChApp als begleitendes Tool für Ihre agile Transformation einzusetzen….
Wir helfen Ihnen im Rahmen einer unverbindlichen Erstberatung gerne weiter und ermitteln gemeinsam, wie wir Sie und ihr Unternehmen am besten unterstützen können.